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Fahrtauglichkeit

Menschen mit fortgeschrittener Demenz gefährden im Strassenverkehr sich und andere. Es gibt aber keine klaren Kriterien, wann es Zeit ist, den Autoschlüssel abzugeben. Menschen mit Demenz fällt es schwer, akustische und optische Signale gleichzeitig zu verarbeiten. Die Routine bleiben zunächst erhalten. Lenken, Kuppeln und Schalten, Bremsen und Gasgeben funktioniert weiterhin. Doch mit zunehmender Erkrankung lässt die Aufmerksamkeit nach, die Reaktionszeiten verlängern sich. Unerwartete Situationen, die im Strassenverkehr jederzeit passieren können, erfordern ein schnelles und konzentriertes Handeln, das Menschen mit Demenz überfordern kann. Erst recht, wenn sie sich in ungewohnter Umgebung bewegen. Deshalb sollten sich Erkrankte schon im frühen Stadium der Erkrankung selbstkritisch mit ihrer Fahrtüchtigkeit beschäftigten. Besondere Aufmerksamkeit ist gefragt, wenn Menschen mit Demenz: 

  • in Tempo-30-Zonen zu schnell und auf Schnellstrassen zu langsam fahren
  • die Fahrspur nicht korrekt halten
  • Verkehrszeichen falsch deuten
  • zu dicht auffahren
  • sich selbst unter hohen Druck setzen
  • totale Aussetzer erleiden 
  • Bedienfehler machen (Pedale verwechseln)
  • in schwierigen Situationen aggressiv werden
  • das Blinklicht nicht mehr benutzen, weil "es die anderen nichts angeht, wo ich hinfahre" 

Je früher sich Betroffene und ihre Angehörigen mit diesen Risiken auseinandersetzen, umso mehr Zeit bleibt, sich selbstbestimmt auf ein Leben ohne Autofahren einzurichten und gemeinsam nach Alternativen Ausschau zu halten. Wichtig ist für Menschen mit Demenz, auch ohne Auto mobil zu bleiben und am sozialen Miteinander in der Familie und im Ort teilzuhaben. Menschen mit Demenz überschätzen manchmal ihre Fahrfähigkeiten und möchten ihre Unabhängigkeit nicht aufgeben. Für Angehörige ist schon das Ansprechen des Themas heikel und belastend. Wenn die Einsicht beim Erkrankten fehlt, können Angehörige beispielsweise den Hausarzt um Unterstützung bitten. Wichtig ist auch die frühzeitige Aufklärung durch einen Facharzt, beispielsweise einen Neurologen, über die Problematik des Autofahrens. Demenzpatienten können sich auf diese Weise rechtzeitig darauf einstellen, dass sie mittelfristig damit rechnen müssen, das Fahren aufzugeben. Hilfreich ist, wenn der Verzicht auf das Auto nicht ausschliesslich als Verlust begriffen wird, sondern sich für den Erkrankten dadurch auch erkennbare Vorteile ergeben, beispielsweise eine Kostenersparnis, weniger Stress oder ein Beitrag zum Umweltschutz. © demenzworld

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