Entlastung für Angehörige: So meistern Sie die Herausforderungen
Die Pflege und Betreuung eines Menschen mit Demenz ist eine immense Herausforderung, die Angehörige an ihre Grenzen bringen kann. Eigene Bedürfnisse müssen oft zurückgestellt werden, der Alltag wird umstrukturiert, und der bürokratische Aufwand ist hoch. Um die Veränderungen und Symptome der Betroffenen zu verstehen, müssen Angehörige zu Demenzexperten werden. Doch es gibt Wege, die Belastung zu mindern und sich selbst zu entlasten.
Die emotionale Belastung bewältigen
Eine der größten Herausforderungen ist die Veränderung der Beziehung zu dem erkankten Familienmitglied. Die Person, die Sie begleiten, verändert sich, und die Beziehung muss neu definiert werden. Diese Erkenntnis ist oft mit einer vorweggenommenen Trauer verbunden, da der geliebte Mensch sich verändert, obwohl er noch da ist. Diese emotionale Belastung kann sehr schwer sein und sollte nicht unterschätzt werden.
Isolation und Überlastung vermeiden
Pflegende Angehörige laufen Gefahr, sich zu isolieren und zu überlasten. Das Risiko, selbst krank zu werden, ist hoch, und wenn Sie ausfallen, bricht das ganze Pflegesystem zusammen. Daher ist es wichtig, sich Freiräume zu schaffen und die Pflege auf mehrere Schultern zu verteilen. Nutzen Sie die zahlreichen Entlastungsangebote in Ihrer Region, um Ihre Gesundheit nicht zu gefährden.
Entlastungsangebote nutzen
Es gibt viele Angebote, die Ihnen helfen können:
Tagespflege: Ihr Angehöriger kann ein- oder mehrmals pro Woche eine Tagespflege besuchen. Auch wenn Sie zunächst unsicher sind, versuchen Sie es.
Stundenweise Betreuung zuhause: Ambulanter Pflegedienst kann stundenweise entlasten.
Kurzzeitpflege und Urlaubsangebote: Nutzen Sie diese, um sich selbst Auszeiten zu nehmen.
Diese Angebote sind wertvoll, aber oft nicht bekannt. Informieren Sie sich gründlich, auch wenn es anfangs Kraft kostet – es lohnt sich.
Austausch und Unterstützung finden
Angehörigengruppen und Gesprächskreise bieten eine wertvolle Unterstützung. Solche Angebote gibt es in vielen Regionen und auch online. Der Austausch mit Menschen in der gleichen Situation kann entlastend wirken, da Sie sich nicht erklären müssen und Halt bei Menschen finden, die ähnliche Erfahrungen machen. Zum Beispiel in den Desideria Angehörigenseminaren. Die kostenfreien Seminare richten sich an pflegende Angehörige von Menschen mit Demenz. Sie vermitteln Wissen, bieten Raum zum Austausch und geben Sicherheit im Umgang mit dem erkrankten Familienmitglied. Hier mehr erfahren
Professionelle Hilfe in Anspruch nehmen
Scheuen Sie nicht davor, sich psychotherapeutische Hilfe zu suchen, um die Situation besser zu bewältigen. Offene Gespräche und die Annahme von Hilfe sind keine Zeichen von Schwäche, sondern von Stärke. Sie sind nicht allein – es gibt Unterstützung.
Fazit
Die Pflege eines Menschen mit Demenz ist eine herausfordernde Aufgabe, die körperlich und emotional belastend sein kann. Doch durch die Nutzung von Entlastungsangeboten, den Austausch mit anderen Betroffenen und professionelle Unterstützung können Sie diese Herausforderung besser meistern. Sorgen Sie gut für sich selbst, um auch weiterhin für Ihren Angehörigen da sein zu können.