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Nesteln

Nesteln bedeutet etwas betasten, befingern oder an etwas herumzupfen. Vor allem Menschen mit Demenz in späteren Stadien neigen dazu, immerzu die Hände in Bewegung zu haben. Sie zupfen an ihren Kleidern, nesteln an Gegenständen, wischen unablässig über Tischplatten oder kratzen sich ausdauernd. Für Angehörige oder Pflegende ist es vielleicht schwierig, mit diesem für sie unbegreiflichen und mitunter als nervtötend empfundenen Verhalten umzugehen. Tatsächlich aber ist der Tastsinn für demenziell Erkrankte oft eine der wenigen Möglichkeiten, mit sich selbst und der Aussenwelt in Kontakt zu kommen. In den Fingerspitzen und den Handflächen ist die Zahl der Tastrezeptoren besonders gross. Das Nesteln verschafft den Betroffenen positive Sinnesreize, sie stimulieren sich damit selbst und werden ruhiger. Ausserdem regt diese motorische Aktivität die Wahrnehmung und die Neugierde an, was besonders wichtig ist, wenn die Patienten körperlich bereits sehr stark eingeschränkt oder bettlägerig sind. Inzwischen gibt es viele Hilfsmittel, mit denen das Tastbedürfnis von demenziell Erkrankten wirksam befriedigt werden kann. So genannte Nestelprodukte sind Decken, Kissen oder Muffs aus unterschiedlichen Stoffen und Materialien, die taktile Reize bieten. In der Praxis bewährt haben sich Nesteldecken, deren Oberflächen aus einem Materialmix, wie etwa Cord, Wolle, Leinen und Fell bestehen. Um möglichst vielfältige taktile und haptische Reize anzubieten, sind oft auch Knöpfe, Borten, Schleifen, Reissverschlüsse oder Manschetten aufgenäht. © demenzworld

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