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Lückenleben

Lückenleben ist ein Buch, das einen von Anfang bis zum Ende fesselt. Schon allein der Titel beschreibt die Situation perfekt. Denn genau darum geht es in der Familie Seyffert. Die Lücken, die die Erkrankung in das Leben reißt.
Literaturempfehlung

Worum geht es?

Der Mann der utorin erkrankt sehr früh mit Anfang 50. Die Kinder sind noch klein und müssen sehr früh in Ihrem Leben lernen, die Lücken zu füllen, die der Vater hinterlässt. Das lässt sie schneller erwachsen werden und sie lernen Verantwortung zu übernehmen. Katrin Seyfert beschreibt das Lückenleben in ihrer Familie sehr schonungslos ehrlich und manchmal auch sarkastisch. Dennoch wird man als Leser nicht entmutigt, sondern sie versteht es sehr geschickt auch Hilfestellungen und Rat einzubinden, ohne den Anspruch auf Ratgeber zu setzten. 

Die Autorin besitzt eine sehr feine Beobachtungsgabe und schildert mit journalistischem Können die Herausforderungen, denen sich die ganze Familie stellen muss. Sie entwickelt kreative Ideen, wie man die Situation besser in den Griff bekommen kann. Es gibt neben einem Hund, der wortlos versteht, was es braucht. Ebenso eine Freundin, die ein Kunstprojekt mit dem Katrins Mann auf die Beine stellt. Auch die Musik wird zu einem wichtigen Bestandteil in der Familie. 

Trotz aller Schwere schafft es Katrin Seyfert mit ihrem Buch, Mut zu machen. Mut mit einer Ehrlichkeit an die Öffentlichkeit zu gehen, die nichts beschönigt. Damit spricht sie sicher ganz vielen pflegenden Angehörigen eines Menschen mit Demenz aus der Seele.

 

Katrin Seyfert: Lückenleben. Mein Mann, der Alzheimer, die Konventionen und ich. DVA, Spiegel-Buchverlag, 2024. 

 

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